21
Jan
2014

Der Mörder in mir

Ich habe mich in meinem Leben sehr oft mit Mördern verglichen. Doch habe ich weder jemals in meinem Leben gemordet, noch so einen Versuch unternommen. Praktisch gesehen ist auch das der springende Punkt. Ich unterstütze die Taten der von mir geliebten, ja, ich betone das, geliebten Serienmörder nicht. Im Gegenteil, ich blende diese Taten regelrecht aus. Wenn man das erfolgreich extrahiert hat bleibt ein bestimmtes Sekret übrig. Dieses ist definiert, auch bei all den unterschiedlichen Tätern, durch Weltekel, Verachtung von Menschlichkeit, Unwillen zur Alltäglichkeit und einem Hauch zur Todesliebe, zur Todessucht. Und spätestens hier kann ich nur noch Identifizierung finden.

„Warum willst du Clown werden? Denk nach.

Weil…ehm…

Sag es schon verdammt! Wieso musst du Clown werden? Kannst du nicht antworten? Es gibt doch sicher einen Grund dafür. Niemand wird einfach so zum Clown. Spucks aus. Was ist es? Die Angst vor dem Leben? Folgst du einer Familientradition? Oder liebst du es erniedrigt zu werden?

Was ist mit ihnen?

Wenn ich nicht Clown geworden wäre, wäre ich Mörder geworden.

Bei mir ist es ebenso.“


Mad Circus - Eine Ballade von Liebe und Tod (2010)

Es liegt eigentlich auf der Hand. Ian Brady gefragt nach seiner Person sagte mal er sei „das Produkt einer existenzialistischen Philosophie, gepaart mit einer Spiritualität des Todes selbst“ und Gott weiß, das bin auch ich.

Ich erinnere mich noch sehr gut an meine frühe Kindheit. Die Familie hatte eine Videokassette mit einem Film der Glücksbärchis, in dem ein einsamer Zirkusjunge ein Buch fand, in dem wiederrum ein grünes Frauengesicht verborgen war, daß dem Knaben böse Absichten einredete und Macht gab. Am Ende gewinnen natürlich Freundschaft und Liebe. Das Buch wird versiegelt und der Knabe erkennt seine Fehler. Ich fand das als Kind schon schwach. Damals und heute, wenn ich ein solches Buch finden würde, kein Gerede von Liebe, Zwischenmenschlichkeit und Freundschaft wäre genug mich von diesem Pfad abzubringen. Ich würde Feuer über das Land werfen, und das jederzeit.
Ian Brady sagte mal, daß wenn jede Person auf der Welt einen Druckknopf vor sich hätte, dessen Aktivierung das Ende der Welt augenblicklich herbeiführen würde, wir schon seit Ewigkeiten keine Erde mehr hätten. Viele Menschen wehren sich gegen diese Äußerung. Ich hätte es schon hunderte Male benutzt. Auch jetzt, in dieser Sekunde würde ich ihn drücken. Ein totes Universum ist ein harmonisches Universum.

Ted Bundy schrieb mal von einer Macht die er über Jahre spürte, welche ständig sein kultiviertes und intelligentes Ich verdrängte, hin zu Tod und Verderben. Ich spüre das. Und es ist bewusst und unbewusst gleichzeitig. Habe ich die Kontrolle dieses Monster zu stoppen? Ja, gewiss. Will ich es stoppen? Ich weiß nicht recht. Existenzialismus? Spiritualität des Todes? Nein, ich werde es nicht stoppen. Irgendwie liebe ich es sogar.

Drogensucht (Dahmer), Existenzialismus (Brady), Spiritualität des Todes (Brady), Dämonen (Bundy), Wut (Kemper), Liebe für Clowns (Gacy), Hingezogenheit zu Tod (Gein). Bin ich ein Mörder? Bestimmt nicht. Aber der rote Faden ist sehr deutlich.
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