1
Mrz
2015

Moralischer Perfektionismus und Mord

In effect, unlike the soldier or other government-sanctioned assassin, the serial killer regards the taking of each life as an act of cosmic significance. He perhaps even sees himself, in a polytheistic sense, as shouting defiance at the faceless gods, challenging and contemptuously daring them to intervene on behalf of his victims. Nothing less than divine intervention would have any meaning or importance to him. He is conceptually schizophrenic, in that he despises humanity as a whole yet is still able to invest the death of a single individual with great personal worth and metaphysical relevance. You may or may not find it rather grotesque to suggest, as I now do, that the pivotal psychic ambivalence of such a killer is almost certain evidence that he is killing from despair and disgust rather than natural malevolence. Like the ‘Night Stalker,’ Ricardo Ramirez, dealt with in an earlier chapter, this category of serial killer could be regarded as a disillusioned idealist, a moral perfectionist. A person who, so resentful of the zoological aspects of human existence in general, is determined to outdo in cynical savagery every person on earth, perhaps as a result of remaining unable to discern the essential psychic contradiction involved. If he were able to spot the flaw in his own fatal philosophy, resentful rage could make him twice as dangerous. In my opinion, Carl Panzram was such a man.

- The Gates of Ianus

Moralischer Perfektionist oder desillusionierter Idealist zu sein heißt schnell mit der menschlichen Wahrheit zu kollidieren. Im Prinzip ist man eine Missgeburt, wenn man Gutes oder sogar Bestes für sich selbst und den Rest der Welt möchte und tatsächlich wird versucht einem das auszureden. Wir können nichts gegen machen, es ist Teil des Systems, damit musst du dich abfinden, das ist unmöglich. Also, was nun? Tatsächlich ist keine Perfektion in dieser Welt zu erreichen, zumindest scheint es so. Tod, Alter, Hunger, Zufall, Gier, Krieg, Leid, Verlust sind nur ein paar wenige Beispiele der Faktoren, welche sich zwischen dem Bild von Perfektion und der Realität befinden. Lasst uns ehrlich sein, moralischer Perfektionismus ist nicht nur Stadtgespräch in einem Philosophenstaat, sondern auch ein kindischer Auswuchs von Menschen die zu gerne die Systemfrage stellen.

The most powerful human appetite is a craving for meaning, if this is denied, it may turn sour or violent.

- Face to Face with Evil: Conversations with Ian Brady

Also worthy of mention is a clique among the suicidal for whom the meaning of their act is a darker thing. Frustrated as perpetrators of an all-inclusive extermination, they would kill themselves only because killing it all is closed off to them. They hate having been delivered into a world only to be told, by and by, “This way to the abattoir, Ladies and Gentlemen.” They despise the conspiracy of Lies for Life almost as much as they despise themselves for being a party to it.

-Conspiracy against the Human Race

Tonight I die and tomorrow I go to the grave farther than that no man can drive me I am sure glad to leave this lousy world and the lousier people that live in it. But of all the lousy people in this world I believe that I am the lousiest of them all. Today I am dirty but tomorrow I’ll be just DIRT.

- Carl Panzram

Für jemandem, der ein bestimmtes Bild von der Welt hat, von der er tatsächlich glaubt, daß sie gut ist oder zu sein hat, aber täglich mit dem Gegenteil seiner Vision konfrontiert wird, kann sich durchaus eine Säuerlichkeit einstellen, welche die Fähigkeit besitzt, ganze Tage, Wochen, Monate und Lebensspannen zu verderben.
Für diese Menschen steht der Selbstmord ständig, ja täglich zur Option. Jedoch, der evolutionäre Aspekt der Erhaltung macht diese Planung sehr beschwerlich. Rein biologisch betrachtet, ist es eine weitaus vernünftigere Ambition jemand anderes zu töten als sich selbst, praktisch als Teil des evolutionären Siebes, subtrahiert von der philosophischen Komponente selbstverständlich.

Doch ergibt es auch einen intellektuellen Sinn? Mit einem Auge auf der Eröffnungszitat wäre folgendes interessant:

If a person doesn’t think there is a God to be accountable to, then—then what's the point of trying to modify your behaviour to keep it within acceptable ranges? That's how I thought anyway. I always believed the theory of evolution as truth, that we all just came from the slime. When we, when we died, you know, that was it, there is nothing ...

- Jeffrey Dahmer

Schon Brady lässt erkennen, daß es merkwürdig oder unsinnig erscheinen muss, wenn eine Person welche sich als "gut" empfindet jemanden umbringt. Er entwirft oben das Szenario eines Menschen, welcher sich eine Art Beweis liefern möchte.

"Gott/Gutes, halte mich ab von meiner Tat!"

Jeder hat da wohl seine eigenen Ansichten.

Ich bereite mich auf den heiligen Krieg vor. Ich bin ganz ruhig. Ich kenne das Geheimnis. Ich weiß was passieren wird und das mich keiner aufhalten kann. Nicht einmal ich selbst. Ich bring die um, die ich gern hab. Manche betteln um ihr Leben, ich fühle kein Mitleid. Ich fühle garnichts. Wir leben in einer dreckigen Welt. Wir leben in einer dreckigen gottverdammt hilflosen Welt. Und ganz ehrlich? Ich glaube ich befreie sie aus der Scheiße, der Pisse und dem Erbrochenen, das die Straßen runterfließt. Ich bring sie irgendwohin, wo es sauber ist....und nett.

- American Horror Story

Bisher haben wir in dieser kleinen Zitatesammlung 4 Serienmörder, einen fiktiven Amokläufer und einen Horrorliteraten. Ein roter Faden befindet sich in der Abfolge:

Fragen an die Welt -> Enttäuschung -> Bitterkeit -> Erkenntnis einer negativ gearteten Welt -> Erneute Wut und Bitterkeit -> Existenzieller Klimax in Mord oder Selbstmord

Sicherlich ist das weder eine vollständige Reihenfolge, noch endet sie garantiert in diesem Ablauf, jedoch ist das auch nicht die Absicht der Erstellung. Die Absicht ist es rote Fäden zu finden, Erklärungen für Aktionen, Entschuldigungen statt Rechtfertigungen und Trauer als Wurzel für extreme Taten. Und wenn schon nicht das, eine Häufung von interessanten Zitaten. Oder Zeitvertreib.

#7

Natürlich fühlt sich eine Panikattacke wie ein Abgrund an, wie soll es sich auch sonst anfühlen? Es fühlt sich an als würde man einen schönen Sonntagsspaziergang machen bis einem plötzlich auffällt, daß man in einem Minenfeld oder an einem Abgrund steht. Das Gemüt schwingt regelrecht um in blankes Entsetzen. Ab da gilt ein Höchstmaß an Konzentration aufzubringen um einen kühlen Kopf zu bewahren, wenn es nicht schon zu spät ist. Ablenkung ist nicht leicht, weil die Angst eine Gravitation hat, also die Gedankengänge immer wieder in ihre Richtung schwingen.
Ich glaube, ich hätte mich früher als so was wie einen Psychonauten bezeichnet, der gerne in den Tiefen seiner blanken Emotionen und Triebfedern rumgereist ist und sich, der Wissenschaft zuliebe, über so was wie eine Panikattacke gefreut hätte, eben um zu sehen wie es funktioniert und mit der Absicht, wieder mehr über mich zu erfahren.
Ich glaube, ich habe heute nicht mehr viele Geheimnisse vor mir selbst. Und was ist die Erkenntnis? Ganz dem lovecraft´schen Archetyp entsprechend gibt es in den tiefsten Tiefen nichts Interessantes mehr zu finden, sondern nur noch Gefahren. Zum Zeitpunkt der Panikattacke schwindet jede Wissenschaft dahin und wo Interesse stand macht sich nur noch Angst breit.
Es gibt also ein Bewusstsein und auch ein Wissen über die tiefsten Höhlen, aber ein menschliches Wesen hat da nichts verloren.
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