23
Aug
2015

#14

Bezüglich des letzten Textes möchte ich gerne genauer werden. Ungern beschreibe ich diese eine Szene des Traums, aber sie ist durchaus ausschlaggebend für den Zusammenhang.

Der Traum welcher mich zuletzt verfolgte bestand aus 5 Sekunden. Ich liege mit einer alten Bekannten im Zimmer meiner Kindheit, quasi aufeinander. Am Ende aber dazu mehr.

"Alte Bekannte" heißt in diesem Fall, eine Bekannte die mal 2 Jahre lang unter einer WG wohnte, die ich bewohnte. Wir waren schon länger bekannt und ich war zu diesem Zeitpunkt noch in einer Beziehung. Besagte Dame hatte in dieser Zeit mal erwähnt, daß ich für sie asexuell sei. Das ist übrigens ein Vorwurf, ich muss es so nennen, den ich bis heute sehr oft bekommen habe.

Als meine damalige Freundin mich dann verließ, weil ich entweder beschäftigt oder besoffen war, meistens beides, änderte sich dann ihr Bild. Das lief so ab, daß ich in der WG bekannt war Filme alleine in meinem Zimmer zu gucken und es gab einen Abend, an dem sie mich mal zufällig dabei begleitete. Ich glaube, da sprang der Funken über und von Null auf Hundert. Ich weiß noch genau was lief. Trivial, sehr trivial, "In China essen sie Hunde".

Danach nahmen wir uns monatelang vor, mal gemeinsam nackt im örtlichen Teich schwimmen zu gehen. Wir idealisierten das lange und lachten drüber wenn wir uns trafen, fast schon wie ein Dauerwitz. Bis es dann so weit war. Ich holte sie vor ihrer Wohnung ab und wir lachten, bis wir zu der selbstverständlich zwanghaften Situation am Ufer kamen. Mir war es "egaler" als ihr, also sagte ich, sie solle sich kurz umdrehen und stürzte mich ins sommerlich warme Wasser.
Ich war dann dran in die Ferne des Teiches zu schauen, sie entkleidete sich und warf sich hinter mir ins Nass.
Hier startete das Problem. Ich kann nicht flirten. Ich kann nur so tun und dann einen Rückzieher machen. Aber sie, sie wollte es. Sie rief nach mir und sagte, daß ich ihr bei ihrem Handstand zuschauen sollte. Sie tat das derweil. Ich konnte nichts erkennen weil mein Augenlicht nicht besonders effektiv ist. Sie probierte es sicherlich dreimal und ich rief ihr zu, daß ich nichts erkennen könnte und schwamm zu der Liane mit der man sich ins Wasser schwingen konnte und tat eben dies. Die Dame hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon wieder ans Ufer begeben und ihren Plan aufgeben.
Nachdem ich mich nicht wirklich amüsiert, sondern vielmehr Ferne etabliert hatte, begab ich mich zu ihr, wieder Nähe implizierend.
Ich trat von hinten an sie heran und sie sagte: "Du bist nackt, Haigha", und ich antwortete "Na, und?". Wir zogen uns an, taten so als wäre nichts geschehen und verschwanden in unseren Wohnungen.
Wenige Tage später fragte mich die Dame ob wir noch mal einen Film zusammen schauen wollen und ich bejahte das. Ich saß auf der Terrasse und freute mich auf ihre Ankunft und sie kam die Treppe hoch mit sehr kurzer Kleidung, sehr zielgerichtet, und sagte mir, daß wir doch was vorhaben. Der Rest der Runde erhob die Augenbrauen, aber ich gehorchte sehr gerne.

Wir waren in meinem Zimmer. Der Fernseher ans Bett gerückt. Ich hatte es nie eingesehen es mir nicht so gemütlich wie nur möglich zu machen. Das heißt, es war klar, daß ich nackt unter meiner Bettdecke lag, so wie ich auch schlafe. Sie saß dann daneben im Bett. Kurze Zeit später fragte sie mich, ob sie sich auch ausziehen sollte, weil es, vorgeschoben, zu warm sei. Sie äußerte aber auch gleich Zweifel, daß man auf dem Hof schon über uns sprach und sie der Meinung war, daß ihre Nacktheit in meinem Bett das nur, wohlgemerkt berechtigt, bestärken würde. Ich riet ihr von ab und wir guckten den Film.

Danach erzählte meine Ex dieser Dame, daß ich schlecht über sie gesprochen hatte. Das war wahr. Sie war nicht besonders schlau und auch nicht besonders erträglich. Das habe ich bestimmt gesagt. Aber sie war irgendwie liebenswürdig. Ihr Gesicht zeugte entweder von entgrenzter Freude oder von seelenzerfetzender Trauer. Was sie ganz besonders auszeichnete, war Unsicherheit. Ein Kompliment erschütterte ihr ganzes geistiges Universum. Deshalb verschonte ich sie von diesen verbalen Gefahren.
Dennoch nahm sie die Aussagen meiner Ex ernst und wandte sich ab. Sie sprach wochenlang nicht mehr mit mir und ich war einerseits verwirrt und andererseits befriedigt.
Wir trafen uns dann zuletzt auf einer hofinternen Feier. Sie trat an mich heran und fragte, ob ihr die Wahrheit erzählt worden sei. Es war ihr letzter Abend vor ihrem Umzug nach Berlin. Wir saßen auf einem Tisch, sie lächelte mich an und hinter ihr brannte ein großes Feuer.

Wir endeten gemeinsam in meinem Zimmer und taten nichts. Wir lagen nebeneinander und hörten uns in Dauerschleife "Three is an Orgy, Four is Forever" von "Ordo Rosarius Equilibrio" an. Spät in der Nacht ging sie dann ins Bett, runter in ihre Wohnung. Wir umarmten uns am nächsten Tag noch mal und das wars.

Das Ende des Traums nun hier noch, und wie logisch. Sie stellt sich vor mir auf, zieht ihre Hose runter und fragt mich ob ich sie hübsch finde. Ich bejahe. Das wars. Es ist nicht mal romantisch oder erotisch. Aber ich denke jede Stunde dran zurück und ich weiß nicht warum, aber es tut weh.

Es sei übrigens noch erwähnt. Wir mögen uns nicht mehr. Streit trieb uns auseinander.
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