22
Feb
2015

#1

1.

Wenn alle möglichen Ablenkungsmanöver versagen sitze ich lediglich in meinem Zimmer und höre auf mich bewusst zu bewegen, auch geistig. Es geschieht nach wie vor so etwas wie Planung, aber die Gedanken rasen eher an Raststätten vorbei, als sich kurz niederzulassen und zu verweilen. Ich habe kurz drüber nachgedacht Essen zu bestellen. Der Grund dafür ist, daß ich meine Zeit nach wie vor noch mit Alkohol verschwenden kann. Warum dann nicht raus gehen und sich welchen kaufen wird der geneigte Leser fragen? Weil ich kein Geld habe und nur via PayPal noch Zahlungen unternehmen kann, was mich weiter ins Minus treibt, aber zumindest die Zeit totschlägt. Bei einem Lieferanten bekommt man ab 25 Euro eine Flasche Wein umsonst. Zwei Burger kosten zusammen 9 Euro, dazu zwei Flaschen Weißwein für je 8 Euro ergeben 3 Flaschen Wein ergibt einen Vollsuff. Neulich habe ich in einer Nacht mal 4 Flaschen geschafft, wobei diese auch bis 8:00 morgens dauerte. Am Ende der Nacht hatte ich einen immensen Willen dieses Leben nun endlich zu beenden und drückte 10 meiner Quetiapin 300mg aus ihrer Verpackung, welche bis zum heutigen Tag neben mir liegen und deren Anblick mich an das Gefühl erinnnert, wie es ist, sein Leben von sich werfen zu wollen. Das Problem ist, sie hätten mich niemals umgebracht. Das wusste ich schon beim Ausdrücken der Tabletten. Jedoch bestand etwas Hoffnung, daß dieser Cocktail aus Wein und irgendwelchen Tabletten diese Existenz aus Verpflichtungen, Unwillen, Angst und Bemühen beendet. Viele Tabletten zu schlucken, alleine der Gedanken daran, fühlte sich nach Selbstmord an. Keine Chance allerdings. Das weltweite Netz machte in den Erklärungen und Erfahrungen schnell deutlich, daß dieses Medikament nicht für den Selbstmord tauglich ist man lediglich mit viel Schlaf und einem ordentlichen Kater zu rechnen hatte. Von Kater hatte ich neuerlich allerdings genug gehabt. Nicht genug um aufs Trinken zu verzichten, aber genug um mich etwas zurückzuhalten. Neuerlich, als ich nochmal mehrere Tage am Stück betrunken hatte musste ich am folgenden Tag mit einem Zug fahren und während der Fahrt wurde mir so übel, daß ich auf die Zugtoilette musste um mch zu erbrechen. Die edelstahlfarbige Kloschüssel stank gewaltig, was zumindest das Brechen erleichterte. Ich wollte dabei nicht zu viele Geräusche machen, weil zwischen den Mitfahrern vor der Tür und mir nur eine dünne Tür und etwa ein Meter Abstand stand. Vielleicht war dieser Wille der Grund warum Adern in meinem Augen platzten und ich im Spiegel feuerrote Augen sehen musste, welche den vor der Tür sitzenden sicherlich Bilder von Drogenkonsum oder Erbrechen in den Kopf rufen mussten. Aber vielleicht würden sie mir auch gar nicht in die Augen gucken wenn ich die Toilette verlassen würde. Und selbst wenn, ist doch eh alles egal.
Als der Zug dann am Bahnhof einfuhr wartete ich schon sehnsüchtig darauf dieses zusätzlich Übelkeit induzierende Gefährt zu verlassen. Meine Beine zitterten beim stehenden Warten auf die letzten paar Meter. Was für ein Elend.
Mittlerweile bin ich mir fast sicher, daß ich mich heute Abend betrinken werde, obwohl ich heute Morgen noch dachte, daß es ein ruhiger Tag wird. Ein wenig peinlich ist mir die Bestellung von 3 Weinflaschen schon, aber beim Abwägen wirkt die Aussicht auf den befreienden Vollrausch schwerer. Dieser dürfte auch die Angst beseitigen, welche mir ein Umzug in einer Etage unter mir einflößt. Ich höre ständig laute Geräusche, welche in mir die Angst erwecken, daß vielleicht jemand zu Besuch oder schlimmer noch, zur Einforderung von Zahlungen vorbei kommt. Ich habe in meinem Mietvertrag auch angegeben, daß ich die Treppen die hoch zu meiner Wohnung führen, sauber halten werde. Sie sehen gerade aus wie Sau, mehr noch, ich habe es in 2 Monaten nicht geschafft sie auch nur einmal zu säubern, obwohl es sicherlich schnell erledigt wäre. Wenn der Vermieter in den nächsten Tagen mal hier vorbei schaut, was anlässlich des Umzugs sehr wahrscheinlich ist, muss ich wieder jemanden enttäuschen, wie ich das so oft muss. Am häufigsten muss ich Leute wegen Zahlungen oder ihrem Irrglauben, daß man mir vertrauen könnte, enttäuschen. Seltener, weil sie denken, daß in mir noch ein anderes Gefühl Platz hätte statt Hass, Trauer und Langeweile.
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