13
Okt
2015

#17

Wenn das Leben die Nummer Eins in der Hierarchie der Lügen ist und Liebe die Nummer Zwei, dann muss Freundschaft kurz dahinter liegen.

Beste Freunde verschwinden weil sie plötzlich ein anderes Leben haben, manche Aussagen falsch verstehen oder eine über Zeit gewachsene Abneigung entwickelt haben. Es sind nur Menschen und so sind die eben. Ich will mir auch keine Vorwürfe machen, daß ich manchmal gutmütig war und ein Gefühl von Wärme empfand, wenn man dachte, daß man sich mit jemandem gut versteht. Das passiert eben. Ich will aber nicht sagen müssen, daß ich nicht draus gelernt habe.
Das Problem ist das Vertrauen. Menschen haben es nicht verdient. Bei zwei Personen warte ich noch auf die natürliche Enttäuschung, weil ich erst neuerlich diese Lektion nochmal gelernt habe und meine Absicht von Änderung erst nach diesem fatalen Schritt geschah. Menschen verlassen.

Mein Freundeskreis ist ohnehin seit ein paar Jahren immer kleiner geworden, aber das geht schon in Ordnung. Das Fass ist voll mit Enttäuschung und ich habe einfach genug. Der Plan ist sogar noch mehr von diesen Menschen in naher Zukunft zu vertreiben. Insbesondere die, welche nur noch in meinem Umfeld sind, weil ich sie schon so lange kenne. Ich brauche mir keine einstündige Erzählung von einem Rechtsstreit mit einem Telefonanbieter anzuhören nur um eine Freundschaft zu pflegen. Anvertraute Geschichten schon am nächsten Tag verraten zu haben, bei gleichzeitiger und fadenscheiniger Beteuerung der Entschuldigung. Mich in Vertrauen locken zu lassen nur um am Ende eine Ohrfeige zu bekommen.

„They are all the same.“ - Moira

So sieht es aus. Freundschaft wird überbewertet und gleicht einem Bergsteigen, wobei man den Abstieg wiederum nur mit Fall erledigen kann. Keine Lust mehr drauf, lasst mich doch in Ruhe.

Beste Grüße an dieser Stelle zu den zwei Menschen, bei denen ich es noch nicht geschafft habe sie zu verscheuchen, obwohl ich zumindest bei einer davon schon seit Jahren dran arbeite und sie es eh nie lesen wird. Natalie und Andreas, ich danke euch. Bei euch würde ich sogar wegen den bisherigen Erfahrungen sagen, daß es die Enttäuschung wert sein könnte.

12
Okt
2015

Gerichtstermin #5

(Schriftstück, welches im Hause Hase sichergestellt wurde)

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"There is nothing you can do that I have not already done to myself
There is nothing you can do that I have not already done to myself
There is nothing you can do that I have not already done to myself
Oh no, there is nothing you can do that I have not already done to myself"
- MSI

Ich bin nicht besonders gut darin Schuld zuzuschieben. Wenn ich etwas als ungerecht empfinde, was auch immer das bedeutet, geht meine Kritik an das große Ganze. Wie im Text "Nichts Neues" erwähnt, ist es dann nicht mal Wut oder Trauer. Hier bin ich Zuhause. Ich kenne meine Wände und Säulen. Glaubt da wirklich noch jemand, daß er mir das Leben schwer macht? Pft, addiert sich alles nur.
Ich komme vom Einkaufen zurück und eine Verzweiflung überkommt mich, so tief, durchbohrend und durchdringend, daß ich das Gefühl habe, daß mein Brustkorb zu einem verschlingenden Strudel wird, der mir alle Rippen bricht.
Ich schließe die Augen, mit lauter Musik auf den Ohren, und betrete die Straße in der Hoffnung von einem Auto erfasst zu werden. Was passiert? Nichts weiter. Ich schätze die Breite der Straße falsch ab, stolpere über die Bürgersteigkante und falle unerwartet mit dem ganzen Körper auf den harten Bürgersteig, die eingekauften Eier unter mir begrabend. Ich schaue auf und ein jugendliches Mädchen geht in schnellem Schritt vorbei. Mir egal, über Peinlichkeit bin ich hinweg.
Große Komödie, oder? Keine Knochenbrüche wegen dem Aufschlagen auf eine warme Motorhaube, sondern schmerzende Glieder und eine kleine Fleischwunde am rechten Daumen, sowie Vorführung vor einer anderen Person.
Schauen sie mir ins Gesicht und treten sie ein, in mein Zirkuszelt. Aber Vorsicht, der Großteil der Gäste stolpert schon beim Eingang.

""Die" sind verzweifelt, wenn der Partner an Krebs stirbt, die Kinder ausziehen oder die Bank den Kredit kündigt: Wenn, kurz gesagt, die Außenwelt nicht mitspielt und als Folge davon die für das Selbst gehaltene Rolle nicht mehr funktioniert. Dass Verzweiflung ein Lebenszustand sein kann, ist ihnen unvorstellbar." - Andreas Poletz

Genau so ist es. Ich scheiße auf all eure "Kleine Menschen"-Spiele. Auf eure Schienen, Routen und Einbahnstraßen. Ich spucke auf eure Musikprojekte, Philosophie oder Katzen. Geht mir aus dem Blick mit eurem Links-Sein, Rechts-Sein, Rassismus, Gutmenschentum oder Zeitung lesen. Eure Oberflächlichkeit und der Darstellungsdrang sind mir ein Dorn im Auge. Eure Waldspaziergänge, Joggerrouten, dämlichen Freunde oder Univeranstaltungen bereiten mir Übelkeit. Fick eure politischen Erkenntnisse, Autos, Weisheiten oder Beziehungen. Noch ein hässlicher Gruß an alle Festival-Gänger, Kiff-Begeisterten, Bauerntölpel, Surfer, Sänger und Eltern. Ich wünsche euch Unmengen von Tumoren.

"Mein Schmerz ist gleichbleibend und heftig und ich hoffe für niemanden auf eine bessere Welt. Ich möchte sogar, dass mein Schmerz auch anderen zugefügt wird. Ich will, dass niemand davonkommt." - American Psycho

Ich bin keiner von euch. Ich lebe in einer anderen Welt. Ich trete als Souffleur in eure konservativen und uralten Theaterstücke. Langweiler, Sklaven, Schaufensterpuppen.

Aber ich werde mich rächen. Bitterlich rächen. Für den geflüchteten Vater, die wehrlose Mutter, den tyrannischen Stiefvater. Das Mobbing und die naiven Lehrkräfte. Auch für die Wagenladungen von Kritik, Vorwürfen, Erwartungen, Behauptungen und Unterstellungen. Die Enttäuschungen, Untreue, gebrochenen Versprechen und Kaltschnäuzigkeit gehören auch dazu.
Einen Gruß an Phrasen wie Schicksal, Pech, Fügung, Zufall oder Logik. Es kommt der Tag an dem ich Kraft haben werde unter den Tritten aufzustehen.
Das wird ein Fest. Eure Gesichter oder Namen sind mir egal. Genau so sehr, ob ihr Zuschauer, Komplizen oder Täter seid. Ihr habt es alle verdient.

"I have no desire whatever to reform myself. My only desire is to reform people who try to reform me. And I believe that the only way to reform people is to kill 'em." - Carl Panzram

Beim Auftreffen meiner Sichel in eure Halsschlagader werdet ihr gegossen. Der Schliff geschieht beim Ausbluten und die Veredelung nachdem ihr nach Wochen in einem Fluss gefunden werdet. Aufgedunsen wie ein Schlauchboot und penetrant stinkend.

Mein größter Traum wäre euch allen dieses Schicksal zuzufügen. Ich will, daß mein Hass Lavaströme aus meinen Augen und meinem Mund schießen lässt, welche die Straßen und Gassen füllen. Ich will die Sonne wie eine Zigarette auf der Erde ausdrücken. Ich will Abtreibungen, goldene Schüsse, Ertrinkende, Straßenschlachten, Verbrennungen und Albträume.

"I wish the entire human race had one neck and I had my hands around it." - Carl Panzram

Bildet euch weder Verständnis, noch Zuneigung, noch Verbundenheit ein. Tut nicht so, als würde diese nicht enden, wenn ich mit gefletschten Zähnen und Schaum vorm Mund auf euch sitze und den Kehlkopf zudrücke.
Ich will den Automatismus der Vernichtung der Menschheit nicht abwarten. Ich will Teil davon sein.
Fickt euch alle. Jeder einzelne. Ich hasse dich.

"I hate the whole damned human race including myself." - Carl Panzram

"You know what they did to me? Hm? What I will do to all the sons and daughters of men." - Errol Childress

8
Okt
2015

Wounds and Scars

Haigha saß in seinem Zimmer und dachte nach. Eben war er noch mit Freunden auf dem Fußballfeld gewesen und seine Freundin hatte ihn angerufen und gesagt, daß es vorbei war. Das kam nicht wirklich als Überraschung. Haigha war ein schrecklicher Freund gewesen. Ein fleischgewordenes Drama. Die ganze Beziehung war eine Achterbahn gewesen mit sehr viel Übelkeit. Sie sagte, es sei das beste für beide und sie hatte recht.
Jedoch, es war Haighas erste lange Beziehung gewesen. Etwa 18 Monate. Und schlimmer noch, man ging nicht auseinander, weil man sich nicht mehr mochte.
Haigha schaute Jahre später auf einen der Briefe, die er mal von A bekommen hatte. Der erste Satz war: "Du bist immer so traurig. Eigentlich untröstlich." Gut erkannt.
Eistee und Wodka waren das Getränk in der Zeit. Man mag es kaum glauben. aber bisher war Haigha das so genannte Frusttrinken fremd gewesen. Und um ehrlich zu sein, das war es auch nicht. Es war selbstverletzendes Trinken. Als würde man seinem Gehirn eine harte Rechte geben wollen. Geschieht dir recht, du dämliches Ding.
Das waren Haighas alte Zeiten der Selbstverletzung. Hier gab es einen Grund. Allerdings fand er sich hier auch, denn hantierte er von Anfang an nicht mit Klingen, sondern mit glühenden Nadeln. AM steht seit dem auf seinem Unterarm, die Initialen der damaligen Liebe.
Sie fand das immer sehr kurios, doch machte es gleichzeitig klar, daß sie es auch irgendwie romantisch fand.

Mit L war Haigha länger zusammen, nahezu 30 Monate lang. Eigentlich eine lange Zeit. Haigha war nie mit den Eltern seiner jeweiligen Freundinnen gut ausgekommen, bis auf Ls. Man traf sich sogar später nochmal auf einen Kaffee. Andere Eltern erkannten Haigha meistens als das was er war. Jemand, der Menschen, in diesem Fall den Töchtern, nicht gut tat.
L verließ Haigha gleich zweimal. Beim ersten Mal war Haigha in seiner zweitägigen Abschlussprüfung. L rief ihn an und sagte, daß es vorbei sei. 3 Flaschen Rotwein später lehnte Haigha sich aus seinem Bett und erbrach sich in sein Zimmer.
Man kam wieder zusammen. Aber der Schaden war angerichtet. Haigha hatte ein LB in seinen linken Unterarm gebrannt. Ls Freunde sahen das mit einer Faszination und Unbeschwertheit, die ihn später noch oft verwundete. War das nicht irgendwie problematisches Verhalten?
Es war Haighas Leben durch und durch. Seine Innenwelt war in krasser Differenz zur Außenwelt.
"Und, wie war die Klassenfahrt?"
"Ich habe dich irgendwie gar nicht vermisst."
"Lass dich drücken."
Nein, Haigha. Es gibt Probleme."
"Entscheide dich jetzt."
"Ich weiß es nicht."
"Raus aus dem Auto. Machs gut."

Ab hier war die Selbstverletzung ein ständiger Begleiter. Ohne Grund brannte sich Haigha 23 Wunden in den Unterarm. Freunde begannen Zigaretten auf seinem Arm auszudrücken und es war ihm egal. Naja, eigentlich nicht. Es war ihm willkommen.

Haighas dritte und letzte Freundin hatte Probleme mit Zwangsgedanken, was anfangs oft für Probleme sorgte. Eigentlich ist es so nichtig, aber im Irrsinn der Liebe mögen solche Sachen nicht nur großen Raum einnehmen, sondern auch selbstbestätigend sein.
Eines Abends nahm Haigha eine Schere in die Hand, presste seine Haut zusammen und schnitt den gepressten Hauthügel ab. Das Ergebnis war eine tiefe und klaffende Wunde, welche sich nicht entschied von alleine zu heilen. Haigha war bei Bekannten, als diese sahen, daß eine riesige eitrige Wunde an seinem Oberarm speite. Es gab Salbe und einen professionellen Verband. Aber keine Bedenken. Auch hier taten alle wieder so, als wäre Haigha von einem wilden Tier angefallen worden.
Hallo? Ich schneide mir Stücke aus meiner eigenen Haut. Das klingt doch schon fies. Oder nicht? Ich will ja keine Aufmerksamkeit provozieren, aber ihr die es wisst? Wollt ihr mal mit mir reden? Nein? OK.

Danach war Haigha über viele Jahre nicht wirklich selbstverletzend. Wobei, doch. Er war ständig besoffen. Ständig. Und selbst da gab es den ein oder anderen Schnitt, den ein oder anderen Schuss.

Heute ist das Hobby. Haigha ist niemand, der das impulsiv macht. Ich könnte mich am Wochenende mal selbst verletzen. Aber wie? Pistole? Messer? Verbrennen? Wie wäre es mal ein Glas zu zerschmettern und sich mit den Scherben zu schneiden? Naja, mal sehen.

Mittlerweile ziert Haighas Körper sein Lieblingssymbol der Spirale. Er genießt aber auch jede neue Wunde und das Blut. Manche Wunden öffnet er und sieht die geschossenen Projektile in seiner Haut stecken. In der Klinik hatte man ihm eins entfernt, ein Röntgen wurde aber nicht mehr unternommen. Da gäbe es eine Menge zu finden.

"I am not insane, I am angry. I killed because people like me are mistreated every day. I did this to show society, push us and we will push back. ... All throughout my life, I was ridiculed, always beaten, always hated. Can you, society, truly blame me for what I do? Yes, you will. ... It was not a cry for attention, it was not a cry for help. It was a scream in sheer agony saying that if you can't pry your eyes open, if I can't do it through pacifism, if I can't show you through the displaying of intelligence, then I will do it with a bullet." - Luke Woodham

Jeder Stich, jeder Schlitz, jeder Schuss, jede Verbrennung...

Forever Grey - Wounds and Scars

https://www.youtube.com/watch?v=t_1OwkGu30A

5
Okt
2015

#16

Ich sagte am letzten Montag zu einer Freundin, daß ich mich "unmenschlich" fühle. Es ist ein Zusammenschluss von verschiedenen Aspekten meines Lebens, welche diese Annahme unterstützen. Übergeordnet könnte man sagen, daß man sich von den anderen Menschen einfach so weit entfernt fühlt. Wohlgemerkt nicht körperlich. Aber geistig reden wir von Lichtjahren.

Alles wird zu einer existenziellen Krise. Auf der Brücke zu stehen, in die überfüllte Fußgängerzone zu schauen und zu seufzen. Beim Einkauf von Nahrung, da jedes Vergnügen am Essen Vergangenheit ist, vor dem Schrank zu stehen und in der Irritation das Gefühl zu haben, daß man gleich auf die Knie fällt, wenn man sich nicht konzentriert. Die Verwirrung, daß wenn eine neue Kasse geöffnet wird, die Menschen brutal mit ihren Einkaufswagen ausscheren um Erster an jener zu sein. Die Erkenntnis, daß der zwei Tage alte Salat neben einem anfängt zu schimmeln, während man Fliegen mit der Hand fängt. Die Verstörung, wenn die Haustür klingelt und die Stille, die man fünfzehn Minuten zu wahren probiert. Das "Kein Interesse" was den Fragen von Gutmenschen in der Fußgängerzone geantwortet wird, begleitet von einer Beschleunigung der Schritte. Die Unfähigkeit die Probleme anzufassen, die einem das Leben schwer machen. Dreißig Jahre alt zu sein und nichts erreicht zu haben. Mit dem Kopf mehrmals am Tag auf den Schreibtisch zu fallen und minutenlang da zu liegen.

Nun bin ich auf der Welt allein
Auf weiter, weiter See.
Was seufz´ ich viel um fremde Pein,
Wer seufzt um all mein Weh?

Mein Hund vielleicht wehklagt nach mir
Bis fremde Hand ihn speist,
Wer weiß, ob nicht das treue Tier
Beim Wiedersehen mich beißt.

Mit dir, mein Schifflein, will ich ziehn
Durch schäumend Flußgebraus;
Was kümmert´s mich, wohin wir fliehn,
Ziehn wir nur nicht nach Haus!

- Byron

Gott sei Dank ist mein Hund schon tot.

16
Sep
2015

Blanke Verwirrung

Haigha saß auf der Rückbank des Autos auf dem Weg zum Urlaub. Man war zu viert. Stiefvater, Mutter, kleiner Bruder und er.
Der Weg war nicht besonders weit, etwa 100km von der Heimat entfernt und an sich ein Campingurlaub, mit Wohnwagen.
Haigha war 12 Jahre alt und machte sich Sorgen. Der Initiator der Fahrt hatte wie so oft einen FKK-Urlaub gewählt. Das Alter war schwierig im Bezug darauf Nacktheit zu zeigen, aber keine Sexualität. Haigha dachte während der Fahrt an nichts anderes und sorgte sich darum, ob es zu Peinlichkeiten kommen würde. Zu Schwierigkeiten auf jeden Fall.

Er wollte sich nicht vor anderen Menschen nackt zeigen. Warum sollte man auch? Haigha hatte damals schon die Vermutung, daß etwas wie FKK weniger mit Freikörper zu tun hatte als mit Sex.
Diese Herangehensweise könnte aber auch mit den diversen und bestimmten Schränken im Hause Hase zu tun gehabt haben. Hinter bestimmten Türen verbargen sich Zeitschriften, eher praktischer als voyeuristischer Natur. In anderen Schränken wieder Videokassetten. Da Gleitgel. Hier ein Homevideo.

Haigha trat aus dem Wohnwagen heraus. Sein Körper fühlte sich an, als würde jemand einen Stabmixer in seinen Magen drücken. Er hasste es, er wollte es nicht.
"Schau mal, er hat kein Problem damit" rief der Stiefvater der Mutter zu.
Das war falsch. Haigha spielte lachend mit seinem kleinen Bruder Fußball, während er die Rotation in seinem Unterbauch spürte.

Mit dem Kopf voran tauchte Haigha in den Pool und öffnete seine Augen um in die blaue Ferne zu schauen. Die Luft verbrauchte sich und er strebte zur Wasseroberfläche. Es war Sommerzeit und die Sonne strahlte auf den Pool. Was wäre eigentlich? Die zwei Meter Wasser unter seinem Körper? Haigha schwamm panisch zum Ufer und stürzte sich aus dem Wasser. Wenn zum Beispiel ein Hai in dem Pool gewesen wäre. Gut, die Wahrscheinlichkeit lag bei exakt Null. Aber Haigha war es gewohnt Angst vor der Angst zu haben.
Mit der Angst im Nacken trocknete er sich ab und nahm eine Verwarnung seiner Mutter wahr, welche neben dem Pool lag.
"Keine Kleidung bitte."
"Ich dachte, das sei hygienischer."
"Keine Kleidung."
"OK, kein Problem."

Abends war es schon in Ordnung bekleidet zu sein, wenn die Temperaturen sanken. Haigha sah die jugendlichen Mädchen, welche er noch Nachmittags im Pool hatte nackt plantschen sehen. Er seufzte. Irgendwie waren sie mit Kleidung hübscher.

12
Sep
2015

#15

Nach den vielen Monaten des Biertrinkens kehre ich nun endlich zu meinen Wurzeln zurück. Wein und Cola. Abartig, günstig, wirksam.

Und was für ein Abend das zu zelebrieren. Das neue Medikament ist Übelkeit induzierend und damit den Konsum erschwerend.
Bisher waren die ganzen Medikamente gegen Psychosen gerichtet. Quetiapin von 300+ ist als solches verpflichtet. Das bleibt auch für die Abendstunden bestehen, aber für das Frühstück betritt nun noch Venlafaxin 150 den Raum. Nicht zu viel, aber ich habe auch keine starken Depressionen.

Ich habe wirklich versucht Sachen wie Tavor zu provozieren, indem ich die Angstzustände erwähnte. Das wurde leider nicht bemerkt. Meine Suchtgeschichte war leider zu offensichtlich für den Psychiater, um mir noch eine sanftig-wohle Benzosucht zu bescheren. In sechs Wochen treffen wir uns wieder und ich werde es auch gleich nochmal probieren.

In der Entgiftung bekommt man Tavor ob mal will oder nicht. Es wird gegen mögliche Krämpfe, also Tremor, eingesetzt. Ich habe schnell gemerkt, daß ich eine paradoxe Wirkung drauf hatte. Aggression und Angriffslust waren die vordergründigen Emotionen des Rauschs.
Was geht da der Typ hinter unserem Auto her, während wir ausparken wollen? Hup! Hup! Ey, verpiss dich! Soll ich raus kommen und dir aufs Maul hauen?

Quetiapin machte immer schnell müde. Es erzeugte einen Rausch. Das neue Medikament war nicht wirklich merklich. Übelkeit war ein besonderes Merkmal. Ganztägliche Übelkeit.

Ich nehme gerne Magnesiumtabletten dazu. Hilft gegen Krämpfe und fühlt sich irgendwie richtig an.

Früher habe ich mich immer gegen Drogen in dieser Form gewehrt. Heute bin ich fast interessiert. Es ist mir egal. Das einzige was mich interessiert ist, zu beobachten wie es auf meinen Geist wirkt. Der Gedanke, praktische Psychonautik betreiben zu können.

Fortsetzung folgt.

Pubertät

Haigha hatte schnell gemerkt, daß er Umwege brauchte um bei Frauen zu landen. Die Erfahrung machte deutlich, er musste erst mit einer Frau reden, bevor er sie erobern konnte. Das funktionierte im Alltag sehr schlecht, deshalb begab sich Haigha in die damaligen Weiten seiner virtuellen Welt. Das war der Teletext-Chat.

Für die, welche heute nicht mehr begreifen was das ist. Für alternative Jugendliche gab es einst den Sender VIVA2 auf welchem alternative Musik lief. Auf diesem wiederum gab es einen Teletext-Kanal, welcher für die Gothics und Satanisten gedacht war. Die Menschen hießen dort "Vampunk", "And One" oder "Alexiel". Haigha nannte sich damals "J.Voorhees", alle 10 möglichen Zeichen ausnutzend. Auch beendete er jede seiner Nachrichten mit der Phrase "kihihill...hahaha..." in Anlehnung an den Film.
Tatsächlich war jede einzelne Nachricht an diesen Chat sehr teuer und bedeutete, daß Haigha damals sein kleines Ausbildungsgehalt manchmal mit 50 Mark pro Tag belastete.
Das Alleinstellungsmerkmal funktionierte. Haigha, beziehungsweise Jason, bekam schnell bestimmte Bekannte. Persönlich wurde es mit einer Benutzerin namens "Issues". Haigha würde erst sehr viele Jahre später verstehen, welch großartige Person er hier kennengelernt hatte.
Diese frühe Bekanntschaft war unheimlich sexuell. Man verbrachte Nächte miteinander, im Gespräch über die jeweilige Selbstbefriedigung, als bei ihr die Tür aufgeworfen wurde, der Vater ihr das Telefon aus der Hand riss, welches erwiesenermaßen mit.....befleckt war. Das war nur einer der Höhepunkte. Für Haigha ein regelrechter Rausch.
Und dann kam "PoisonGirl" in Anspielung auf den damaligen HIM-Song.
Haigha war verwirrt. Zwei Frauen wollten ihn? Sex ging gegen Liebe ins Feld und er ließ letzteres gewinnen. Nicht ohne Konsequenzen. Issues weinte in den Chat welch böse Person er war und hatte recht. Jemand, der wählen konnte. Ein Enttäuscher. Ein Bestimmer. Ein Fiesling.
Es war zu der Zeit noch üblich sich einander Briefe zu schreiben und bei den wenigen Seiten ging es so viel Drama wie möglich zu etablieren. Issues schickte Haigha einen Brief, zum Teil geschrieben mit Blut. Das war toll. So toll. Haigha war wieder verwirrt. Was auch immer der Brief tatsächlich sagte. Mit Blut? So toll.

Poisongirl. Für 18 Monate Achterbahn. Haigha hatte Besitzansprüche und Regeln, welche unmöglich waren. Mehr Schmerz als Liebe. Wir haben es versucht.
Ich mochte wie du versuchst hast mich zu verstehen. Meine irrsinnige Eifersucht, den Hass gegen deine Verfehlungen, das Drama, meine Irrationalität an sich. Du hast es versucht.

Zehn Jahre später kamen Issues und Haigha wieder zusammen. Beide waren traurig und erwartungsvoll. Auch hier wurde wieder alles textlich verarbeitet. Man ersann sich eine Welt.
Es gab ein Kino, mit allen erdenklichen Sitzen, wobei alle frei waren und der Film lief, den man gerade ersann. Vor den Türen gab es Therme und eine Sauna, daneben Duschen. Alles für die beste Erholungstour reserviert. Nacktheit war normal. Die wichtige Größe der Burg war aber der Innenraum. Ein Saal, prall gefüllt mit Decken und Kissen. Ein Glasdach thront die Räumlichkeit, wobei das Wetter bestimmbar ist. Dabei sei gesagt, daß es immer bei starkem Regen blieb. Das Schloss wurde getragen von einer Schnecke und war in Form einer Erdbeere.
Issues war ein bestimmter Typus. Sie war wunderschön. Und sie liebte Sex. Die Nächte waren sehr schön. Es war mehr als das was es erschien. Es war eine Umarmung von zwei Fehlern. Die Augen, eine Geschichte.

Heute aber kennt Haigha nur noch Poisongirl. Die Beziehung ist merkwürdig. Sie besteht aus Zurückhaltung und Nostalgie. Beide wollen immer an die wilden Geschichten denken, möchten aber nicht die Karten auf den Tisch legen. Wie früher, es passiert also praktisch nichts. Was kann man sagen? Haigha war betrunken und hatte des nachts davon geträumt, daß sein Stiefvater mit Poisongirl in die Badewanne steigt und ihn selbst auslacht. Irrationale Traurigkeit? Poisongirl machte keinen Unterschied. Da waren offene Arme auch für den Unsinn.

Haigha ist ein unerträgliches Wesen.

4
Sep
2015

Nachsitzen

Sportunterricht in der siebten Klasse, an einem Sommer, auf einem grünen Fußballplatz. Haigha war recht neu in der Klasse, da sein Abstieg vom Gymnasium nun hier auf der Hauptschule seinen Abschluss fand.
Sein Ego war zu diesem Zeitpunkt trotz des Falls eigentlich recht gestärkt. Auf der Realschule hatte er Leute bedroht, das Auto des Mathelehrers zerkratzt, Geld geklaut und Läden beklaut. Dazu kamen Zerstörungsanfälle, welche es mit Freunden auf ein örtliches Sägewerk abgesehen hatten, sowie Feuerexperimente in mehreren Waldhäusern. Es gab sicherlich reinere Westen und zurückhaltendere Jugendliche.
Plötzlich, mitten auf dem Wiesenplatz, ein Hieb über den Hinterkopf. Der Täter offenbarte sich schnell und warf Haigha ein freundschaftliches Lächeln zu, implizierend, daß es nicht wirklich böse gemeint war. S sah es offensichtlich als eine Umgangsform, die man ohne weitere Konsequenzen einsetzen konnte. Haigha sah das anders und sagte ihm etwas in der Form von "Fick dich, du Bastard."

Hier passierte etwas. Ein bestimmter Moment im Leben des Hasen. Einer, derjenigen, die er vielleicht löschen würde, wenn es die Gelegenheit gäbe. Nicht nötig lange drüber nachzusinnen, aber bahnte dieser Moment Unmengen von weiteren Problemen. Verfolgung bis in die Gegenwart. Aber allem voran: Demütigung.

S schubste Haigha zu Boden. "Du bist dran, bis später" hieß es. Haigha war nicht beeindruckt. Wenn er glaubt, daß er damit Angst erzeugt ist er schief gewickelt.
Obwohl, hier kamen die ersten noch eher unbekannten Klassenkameraden zu Haigha und sagtem ihm mit besorgten Augen, daß er ein Problem habe.
Echt? Was soll denn das sein?
Ernst wurde die Angelegenheit erst, als Haigha sich auf den Weg zur anderen Schule machen musste. Es gab bestimmte Wahlpflichtfächer, für die die Klasse die Schule wechseln musste, mit einem Fußweg von etwa 20 Minuten verbunden. Haigha begleitete einen Mitschüler, welcher einen riesigen Sack voller Äpfel transportierte, den er offenbar später nach Hause bringen wollte. Dieser betonte auch etliche Male, daß das Leben des Hasen nun praktisch verlebt sei.
Man war drauf erpicht den normalen Weg zu meiden, da mittlerweile entschieden genug Angst eingeredet worden war. Jedoch, der Begleiter war nicht wirklich bedacht zu helfen und sagte beim Kreuzen des normalen Weges auf dem die ganze Schulklasse schon wartete: "Oh, dann kreuzen sich die Wege wohl doch", obwohl es klar war, daß er diesen Weg schon etliche Male gegangen war. Zeit sich dem Schicksal zu beugen, nein, nicht zu stellen.
S kam auf Haigha zu, schwang den ein oder anderen denunzierenden Spruch und schlug ihm 2-3 Mal ins Gesicht bis der Hase mit dem Rücken an einen Baum gedrängt wurde. Keine Lust sich zu wehren, warum auch? Haigha ertrug die Schläge, bis S zugerufen wurde, warum er nicht weiter mache. Dieser antwortete, daß sich sein Opfer ja nicht mal wehren würde. Keine Lust, warum auch?

Jahre später las Haigha davon, daß Bukowski sich mal mit seinem Vater geprügelt hatte. Das wühlte ihn auf. Haigha hätte niemals Goliath herausgefordert. Hier hat doch nichts mit Willen oder Mut zu tun. Stärkere hauen den Schwachen auf die Fresse. Alles eine Frage des Opfers. Jeder kann ein "Stärkere" sein. Aber doppelt aufs Maul bekommen, weil man sich gegen einen übermächtigen Gegner stellt? Das ergab in Haighas Ohren keinen Sinn.

Dreißig Leute sahen bei der Demütigung des Neuen zu und man trennte sich darauf hin. Haigha war im Stolz verletzt und entsprechend seines Wesens war er auf eine Form der Rache aus. Nichts anderes als der Rektor sollte die Person sein, der man sich anvertrauen und um Konsequenzen bitten würde.
Gesagt, getan. Eine Teilschuld leugnend wurde dem Rektor die Situation vorgetragen und die Handhabung sah so aus, daß die zwei im Streit Beteiligten in einen Raum gesperrt wurden um das auszuhandeln. S wurde dementsprechend aus seiner Werkstunde geholt und mit Haigha zusammen gesetzt.
Es gab dann tatsächlich Verhandlungen und es wurde ein Kompromiss ausgehandelt. Die Vorwürfe würden fallen gelassen, wenn eine Art Frieden etabliert würde. Klassische Diplomatie.
Man verabschiedete sich spaßend aus dem zugeordneten Zimmer. Eigentlich hätten alle mit der Verhandlung und dem Ergebnis zufrieden sein können. Es bestand ein beiderseitiges Einverständnis.

Haigha war naiv gewesen und dachte, daß Händeschütteln Geschäfte macht. Ein Fehler, welcher zu diesen paar verkürzten Situationen führte.

Auf dem Weg zur Bushaltestelle kreuzte Haigha S und ein paar seiner Freunde. S hatte sich nie wieder selbst bemüht und seit jeher unterschiedlichste Freunde mit der Handarbeit beauftragt, was künftig das Hinzuziehen einer Autoritätsperson irrelevant machte.
"Hey, du mit den Kopfhörern. Verpiss dich."
Haigha ging einfach weiter. Die Person verfolgte ihn aber und verpasste ihm einen Kopfstoß, was den Hasen zu Boden gingen ließ. Eine Frau stürmte von der Seite aus dem Gebäude und erkundete sich nach dem Wohlbefinden. Haigha machte ihr sofort klar, daß er keine Hilfe wollte.
An der Bushaltestelle kamen dann die großen Ratschläge. Haigha solle zurück gehen und dem Täter eine aufs Maul hauen, so stark sei der doch gar nicht. Es bestand kein Interesse an solchen Aktionen.
An dem Tag kam Haigha nach Hause und gestand seiner Mutter, was passiert war. Der Tipp zur Lösung des Problems war es, sich doch mal beim Rektor zu melden. Damit war die elterliche Hilfsquelle auch abgehakt.

An einem anderen Abend erhielt Haigha eine SMS von seiner Cousine.
"Was hältst du eigentlich von S und P?"
"Ich hasse die Arschlöcher und du solltest dich nicht mit denen abgeben."
"Hier sind S und P. Wir haben nur das Handy deiner Cousine benutzt um dir zu schreiben. Bis Montag."
Naivität wird bestraft. Haigha wäre künftig vorsichtiger.

Monate später auf dem Weg zur Schule erneut eine Begegnung. Dieses Mal mit P.
"Hast du Geld dabei?"
"Nein."
"Lass mich deine Taschen durchsuchen."
"Nur zu."
"Ist das Grippe-Medizin?"
"Ja, ich bin etwas krank."
"Tut mir leid. Gute Besserung"
"Geht schon."
"Zeig mir die andere Tasche."
"Klar."
"Glück gehabt. Nichts dabei. Verpiss dich."
Haigha hatte das Geld im Schuh. Solche Leute gucken nicht in den Schuhen nach. Aber was war das gewesen? Haigha fühlte sich wie in einem Konzentrationslager, wo die Menschen dem Anderen schadeten, weil sie es mussten. Just business, nothing personal. Das war schon mal vorgekommen.

Jahre später saß Haigha Zuhause, bei einem Gemisch von Eistee und Wodka und dachte sich, was nun eigentlich schlimmer gewesen war. Die wenigen Momente der Konfrontation oder die unendlichen Momente der Angst, daß was passieren könnte. Oh, es war genug geschehen und obiges sind nur ein paar Beispiele von etlichen weiteren. Aber dennoch, die Anspannung war zu jeder Schulstunde der Begleiter. Umwege wurden in Kauf genommen um gemeinsame Bushaltestellen zu vermeiden, es wurde Anstrengungen unternommen um ja nie in Blickkontakt zu geraten, in der Pause stand man extra nah am Gebäude und dem Wohnort von S und P näherte man sich prinzipiell nicht, wenn man nicht musste.

Haigha wollte auch kein Mitleid, oder Gespräche oder Therapie. Das war vorbei. Mit seinen wenigen Freunden, welche zeitweise auch Opfer wurden, ging es nur um Rache, Folter und Rückzahlung. Des Einen Leid, des Anderen Leid. Leider wurde weder was aus Auge um Auge, noch was aus Zahn um Zahn.

Mehr als nur Schule, eine Lektion fürs Leben.

2
Sep
2015

Nichts Neues

Haigha drehte sich verschlafen und verkatert zur Seite. Sein Handy klingelte um 8:30 morgens und seine Ex rief an. Das war nicht normal.

"Ja? Was ist denn?"
"Cody wurde überfahren. Cody wurde überfahren. Wir fahren jetzt ins Krankenhaus."

Die Pointe war ausgesprochen und das Krankenhaus war es nicht. Er war tot, das war klar. Sonst würde der Witz nicht funktionieren.

"Witz" bedeutet in diesem Fall das Wesen der Situation, in der Haigha sich schon immer befunden hatte. Wie in einer "Verstehen sie Spaß?"-Dauerschleife. Der Wiederholung entsprechend empfand Haigha die Situation auch nicht mehr amüsant, sondern nur noch nervtötend. Und wie das mit schlechten Witzen so ist, man versteht sie, findet sie aber nicht lustig. Jaja, es gab eine gewisse Ironie, weil er das Tier für ein einziges Wochenende mal seiner Ex ausgeliehen hatte. Es war auch deshalb schwarzhumorisch, weil zu diesem Zeitpunkt das vierbeinige Wesen alles war was Haigha hatte. Haha, sehr witzig. Man löst einem seeuntauglichem Schiff den letzten Anker auf einem Meer mit schlechter Wettervorhersage.

Cody starb dann natürlich im Krankenhaus. Haigha hatte kein Interesse dran gehabt ihn nochmal zu sehen. Ist gut, ist erledigt. Machen wir uns nichts vor. Er ist weg. Warum noch seinem Todeskampf zusehen? Vielleicht können wir uns ja einander als etwas gegenseitig Ergänzendes erinnern, und nicht als die Krüppel die wir am Ende eigentlich sind oder waren.

Cody war ein komisches Tier gewesen. Immer willig seinen Träumen nachzurennen, meistens in Form von Hasen oder Bällen. Er war nie ein besonders gehorsamer Hund. Wenn ihn der Trieb überkam, konnte er sich nicht zurück halten. Auch deshalb machte Haigha seiner Ex keinen Vorwurf. Das Tier starb im Charakter.
Aber man war trotzdem beste Freunde geworden und hatte sich einen Alltag eingerichtet. Man schlief im selben Bett, manchmal praktisch Arm in Pfote, aß zusammen, ging zusammen spazieren, mehr noch, manchmal unterhielt man sich miteinander und kam auf die selben Ideen. Wenn man Cody zu einem Archetypen machen wollte, so wäre er sicherlich "Flucht" gewesen. Das heißt hier, daß er immer rannte um seiner Vergangenheit zu entkommen, aber nie zurück schaute, ob sie ihn noch verfolgte. Er war in einer Tötungsstation gewesen, für mehrere Monate. Die Adoption hatte ihn vor der Giftspritze bewahrt. Am ehesten rannte er noch von seinem 1x1 Meter großen Gefängnis.

Haigha hatte nicht geweint oder getrauert. Reaktionen, die man vielleicht erwarten würde. Ihm wurde ein Bein gestellt und er war gestolpert. Haha, sehr witzig.
Haigha trat sofort den Heimweg an und rief auf diesem seinen Mitbewohner an und fragte ihn, ob er vielleicht für diese Nacht das Haus verlassen könnte, weil der Hase das Gefühl hatte, er müsse alleine sein.
Dieser wurde ihm erfüllt und Haigha saß in tiefster Nacht betrunken vor den Fotos seines Freundes. Ernsthaft? Ganz ehrlich? Wo bleibt der schlechte Comedian, der plötzlich in den Raum stürmt und den Blödsinn auflöst? Wo bleibt der denn?

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Märzhases Tagebuch

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