21
Aug
2015

#13

Meine Träume machen mich in letzter Zeit am meisten fertig. Und entgegen schneller Vermutungen sind es nicht die Albträume, welche das Problem sind.
Neulich befand ich mich in einem Szenario, in dem ich in einer Schulklasse saß und offenbar etwas politisch oder moralisch Schlechtes gesagt hatte, was sofort die ganze Schulklasse gegen mich aufbrachte, welche mich dann durch das Gebäude jagte. Ich versuchte, nachdem ich etwas Vorsprung gewonnen hatte mich unter einem Tisch zu verstecken. Ich wurde entdeckt, drunter hervor gezogen und spürte noch wie ein Messer in meinen Unterleib eindrang, bevor ich erwachte.
Dieser Traum hat mich über den Tag hinweg beschäftigt, aber vor allem das Ende. Wie auch immer man zu steht, es ist ein besonderes Erlebnis zu spüren wie eine Klinge in den Körper eindringt.
Aber wie dem auch sei, viel wichtiger ist, daß dieser Traum nicht wirklich meine Laune an dem darauf folgenden Tag verändert hat. Wenn überhaupt, dann zum Positiven, weil ich mich mit einem wissenschaftlichen Interesse an eine Interpretation setzen konnte.
 
Als Kind hatte ich ständig Albträume und sehr oft auch die selben. Ich war nicht besonders naiv, also hatte ich keine Angst vor irgendwelchen Monstern, sondern vor der Angst selbst. In den Träumen war ich alles andere als luzid und weil das so war, war ich anfällig für die angsteinflößende Macht, die Albträume mit sich bringen. Mal ganz von den wiederkehrenden abgesehen ist mir dabei ein ganz besonderer im Sinn geblieben, welchen ich nur in unzusammenhängenden Bildern erinnere, der aber die Tiefe und den Sinn der Ängstlichkeit verdeutlicht.
Im Traum wurde ich von meinem damaligen Nemesis, einem anthropomorphen Wolf, durch einen Wald gejagt. Er war in dieser Szene merkwürdig klein und ich wüsste nicht mal wie er mir hätte gefährlich werden sollen.
Trotzdem, ich rannte auf ein Dorf zu, welches aussah wie ein Holzfort, und war mir aber sicher, daß ich es nicht schaffen würde. Der Wolf kam immer näher und plötzlich hatte ich einen Anfall von Klarheit, welcher mir deutlich machte, daß ich in mich in einem Traum befand.
Meine kindliche Reaktion auf diesen Eindruck war es im Traum meine Augen so weit möglich aufzureißen, etwa so, als wollte man sie so weit wie möglich öffnen.
Das zeigte auch Wirkung und der Traum war beendet und ich lag in einem Kinderzimmer und sah den Mond durchs Fenster scheinen.
Trotzdem war aber etwas nicht in Ordnung, denn spürte ich plötzlich etwas unter meiner Bettdecke, geschätzt 30x30cm breit und mit vielen Beinen. Eine Spinne, wie ich vermutete. Ich schloss also meine Augen aus Angst und befand mich sofort auf dem Waldweg von bevor wieder, erneut rennend.
 
Ich bin mir gar nicht mehr sicher, warum ich gerade diesen Traum hier aufgeschrieben habe. Vermutlich, weil er einen der großen Aspekte meiner Kindheit widerspiegelt und zwar: "Kein Entkommen". Nicht, daß das heute anders wäre, aber ich glaube ich habe eine gewisse Akzeptanz für entwickelt, schon vor vielen Jahren. Von einem Albtraum in einen anderen Albtraum aufzuwachen versetzt mich heute nicht mehr direkt in Angst, egal wie dieser auch aussehen mag.
 
Deshalb mussten sich die Albträume dementsprechend verändern. Obwohl es nach wie vor Träume von Verfolgung und Scheitern gibt, lassen die mich eher kalt. Um nun aber auf den ersten Satz des Textes zurück zu kommen, meine neuerlichen Albträume sind solche, die sich mit Geborgenheit, Zweisamkeit und Wohlbefinden beschreiben lassen. Warum betrachte ich sie als so negativ? Weil sie mir einen Kater verpassen. Ich wache lieber von Albtraum zu Albtraum auf, anstatt zwischendrin noch synthetische Lichtblicke, in erster Linie induziert durch Medikamente, ertragen zu müssen. Nennt es erlernte Hilflosigkeit, Dummheit oder ein Verpassen von Möglichkeiten, aber ich habe mir in diesem Albtraum ein Zuhause gebaut. Es ist alles was ich habe und Lichtblicke sehen für mich wie die Taschenlampen eines Sondereinsatzkommandos aus, daß mein einziges Heim stürmt.

19
Aug
2015

#12

Es geht nicht mehr ohne Alkohol. Schlimm, oder? Man schaut an dem Abend ins Leere und danach in sich selbst und denkt sich nur: "Meine Fresse. Ich bin im Arsch. Ich fühle mich so intensiv schlecht, aber wenn schon, dann betäubt." Nun sitze ich hier nach einer Flasche Whisky und es war die richtige Entscheidung. Es gibt eine gewisse Angst vor dem morgigen Erwachen, aber ich denke, ich werde heute einfach eine der 300er Quetiapin benutzen. Die Idee ist sehr schlecht, weil sie den Kater verstärkt, aber was sie auch verstärkt ist die Dauer des Schlafs. Heute morgen, als ich aufwachte, war ich gleich so traurig. Das soll es gewesen sein? Ach, bitte nicht. Ich rolle mich nochmal zur Seite und schließe die Augen. Da muss doch noch was gehen?
Ich war beim Erwachen gleich so suizidal. Ich wollte den Tag einfach nicht erleben. Ich wollte nichts damit zu tun haben. Suizidal heißt hier vielleicht der Wille etwas anderes zu haben, aber das ist nicht wirklich relevant.
Das ist übrigens der erste Tag meiner Karriere, an dem ich an einem Abend nur puren Alkohol getrunken habe. Hey, großartig. Aber, bisher noch aus dem Glas.
Ich glaube, ich bin einsam. Tiefst, zutiefst einsam. Aber ich weiß, daß kein Mensch diese Lücke füllen kann, mehr noch, ich will gar nicht, daß es ein Mensch füllt. Ich bin so einsam.

"You know what they did to me? Hm? What I will do to all the sons and daughters of men."

"Come die with me, little priest."

"Now take off your mask."

Richtige Freunde gibt es nur in der Ferne, nicht in der Realität. Gute Nacht.

11
Jul
2015

Im A

Haigha setzte sich hin und schaute auf den Zettel, dem ihm die Maschine gerade zugesteckt hatte. 217 war seine Zahl, noch 18 Aufrufe vom seinem entfernt. Er schaute auf den Zettel und sah, daß eine Internetadresse drauf stand, welche mit "-aufrufanlagen.de" endete. Mann, gab es echt Firmen in denen nur das hergestellt wurde? Zur Trauer mischte sich Verzweiflung und Haigha verzog unbewusst das Gesicht und dachte an eine Firma in dem nur die grauen Herren aus Momo angestellt würden. Er dachte an dunkle Hallen mit dunklen Förderbändern, aber so war das natürlich nicht.

Haigha hatte schon öfters mit Zeitarbeit zu tun gehabt. Seine erste und prägendste Erfahrung, obwohl es bessere gegeben hatte, war in einer Firma gewesen, die augenscheinlich hauptsächlich Zahnpasta mit Zahnbürsten zusammen band um Sonderangebote zu produzieren. So fern war das gar nicht von seiner Idee mit den grauen Herren entfernt. Es gab ein Fließband an dessen Anfang die Produkte ausgepackt wurden, also Zahnpasta und Zahnbürsten, und auf das Band gegeben wurden, damit die nächsten Arbeiter es prüften und aneinander banden. Am Ende der Schlange wurde das fertige Ergebnis dann wiederum verpackt. Es gab keine Erlaubnis, obwohl man Mann an Mann stand, sich zu unterhalten. Stimmen kamen also nur vom Ende des Bandes, an dem Frauen standen, welche Sätze wie "Das geht schneller" oder "Macht mal hinne" ruften.
Alles hatte eine feindselige Stimmung. In den Pausen setzte man sich nach draußen, bloß weg von der schlechten Luft, um sich zu unterhalten. Die Gespräche waren geprägt von verbaler Rebellion. Manche bestanden darauf, daß wenn ihnen einer "komisch kommt" sie sofort gehen würden, was im krassen Gegensatz zu dem stand was Haigha wenige Stunden vorher von ihnen gesehen hatte. Wiederrum andere schienen überdankbar für die Arbeit, überdankbar dafür "daß sie überhaupt etwas haben". Letzteres hatte einen logischen Ansatz. Es war im Prinzip so, daß eine Schlange von Menschen vor der Halle stand, welche alle eine Arbeit haben wollten für die man keine Ausbildung brauchte. Eigentlich ist das, ohne politisch werden zu wollen, die große Abhängigkeitsfrage, dachte Haigha. Man gebe Menschen eine Währung welche sie zum Leben brauchen und mache diese nur dann zu erlangen, wenn man sich besonders gut verhält. Das heißt in diesem Falle den Schreien der Einpacker Folge zu leisten und bloß nicht zu reden. Haigha konnte beides nicht besonders gut und flog nach einer kurzen Auseinandersetzung nach 3 Tagen raus. Die Schlange rückt nach, nicht erwähnenswert.

"Ding-Dong" schallte es durch den Wartesaal. Haigha schaute weiterhin unbewusst, dieses mal zum x-ten Male auf seinen kleinen Zettel mit der Zahl 217. Noch 12 andere Zahlen.

Ihm gegenüber saß eine stark übergewichtige schwarze Frau, welche todtraurig aussah, aber vielleicht war das auch nur ihr Gesicht. Sie war auf jeden Fall vor Haigha gekommen und somit natürlich früher dran als er. Trotz ihrer Trauer, oder zumindest Haighas angenommener Trauer, sah sie irgendwie motiviert aus. Vielleicht war sie bald dran, aber nie ließ sie ihre Tasche auf den Boden oder den Sitz neben ihr sinken. Ihr ganzer Körper schrie Aufbruchsbereitschaft. Bis auf ihr Gesicht.
Ein Mann, definitiv nach Haigha gekommen, setzte sich gar nicht erst nieder. Er sah aus wie über 60, aber geistig weitaus anwesender als der Rest. Inklusive Haigha. Der ältere Mann ging herum und pickte sich die Informationsbroschüren aus den Ständern, welche vielfach in dem Wartesaal verstreut waren und studierte sie genauestens. Haigha dachte sich ähnliche Szenarien, welche er sich in der Klinik gedacht hatte. Ist es nicht irgendwann mal genug? Spät genug um sich eine Sucht ab- oder ein Arbeitsleben anzugewöhnen? Naja, zumindest schien er nicht gezwungen.
"Ding-Dong", die schwarze Frau steht blitzschnell auf. Zeitweise, wenn die Wände nicht so grau wären, kommt einem die Wartehalle wie ein Kindergarten vor. Überall sitzen Frauen mit Kinderwagen. Andere, ältere Kinder, laufen schreiend durch den Raum, werfen Broschüren auf den Boden, drücken auf die Aufzugknöpfe, werfen sich auf den Boden oder spielen am Wasserspender. Bis auf die Aufrufanlage bieten sie die einzige Geräuschkulisse.

"Ding-Dong", Nummer 212 wird aufgerufen. Haigha dachte drüber nach, daß er sich manchmal wie Bukowski fühlte, aber er war kein Bukowski. Haigha hatte nicht immer den Willen zu schreiben, er war kein geborener Schreiber. Auch war er kein Stecher. Bukowski war ein Stecher gewesen. Haigha dachte zurück an seine letzte Liebschaften bei denen er zu besoffen und traurig gewesen war um es zu sexueller Fähigkeit zu bringen. Alkoholismus und Melancholie, ja durchaus, aber kein Bukowski. Nein, nicht wegen Jobsuche. Auch hatte Haigha beim Lesen von Bukowski immer gedacht, daß dieser ohne Angst gewesen wäre. Das mochte falsch sein, aber gerade zählte der Eindruck. Nein, kein Bukowski.

"Ding-Dong", Haigha stand auf und ging zum Zimmer 3.

"Ich habe schon vor sechs Monaten meinen neuen Mietvertrag abgegeben. Sie haben mir bis heute nicht die zusätzlichen 150 Euro bezahlt. Ich habe Probleme, ich mache mir Sorgen um mein Obdach. Ich habe sie schon öfters drauf hingewiesen, aber nie kam eine Reaktion."

"Herr Hase, der Grund dafür ist, daß in ihrem Mietvertrag keine Nebenkosten angegeben sind und unser Computer keine Nullen in diesen Feldern annimmt. Ich gebe ihnen diesen Antrag mit, in dem ihr Vermieter das dann angeben kann."

"Der Vermieter, dem ich seit zwei Monaten keine Miete bezahlt habe und von dem ich erwarte, daß er mich bald rauswirft? Ich habe doch in früheren Verträgen auch keine Aufspaltung der Miete angegeben. Warum muss ich das jetzt tun?"

"Unser Computer kann das so nicht mehr einsehen. Da müssen sie ihren Vermieter dann eben nochmal etwas beruhigen."

Haigha verließ das Amt gefüllt mit Trauer. Er dachte an seine Freunde, die nun sagen würden, daß er mal dort auf den Tisch hauen und seinen Standpunkt äußern müsste. Haigha wollte nur nach Hause und sich betrinken

14
Jun
2015

Guten Morgen

Er spürte schon im Liegen, wie sein Bein anfing zu schmerzen. Haigha sprang aus seinem Bett auf und hielt sich an der kleinen tragenden Säule in seinem Schlafzimmer fest um den Unterschenkelkrampf schnellstmöglich los zu werden. Es war zu spät gewesen. Die Schmerzen liessen zwar schnell nach, jedoch war der Muskel völlig verhärtet und würde wahrscheinlich ein bis zwei Tage weh tun. Als nächstes meldete sich nun der Kreislauf, welcher durch den schweren Kater, die Kürze des Schlafes und die Geschwindigkeit des Aufstehens außer Kontrolle geraten war. Es hieß die Übelkeit zu unterdrücken, sich zu konzentrieren, die Temperaturschwankungen zu ertragen und nur ein paar Sekunden durchzuhalten bis es vorbei ist. Das war einer dieser Morgen auf den man ein paar Stunden später zurück schaut und nur mit dem Kopf schütteln kann. Was für ein Elend. Neben dem Bett lagen etwa 20 Magnesiumtabletten, welche er aus der Reha mitgebracht hatte. Ohnehin jetzt zu spät eine zu nehmen, aber was solls.

Nach dem Gang zur Toilette öffnete Haigha den Topfdeckel seiner zwei Euro Pasta von vor zwei Tagen. Riecht zumindest noch in Ordnung. Er schob sich mehrmals fünf Gabeln in den Mund, die er nach dem vollmundigen kauen immer wieder in den Topf hackte. War wirklich noch in Ordnung, trotz der Hitze im Haus. Es musste schon recht spät sein. Draußen war es sehr hell. Doch kein kurzer Schlaf.
Er zog sich aus und ging unter die Dusche. Seit etwa drei Monaten kam nur noch kaltes Wasser raus. Er wollte es dem Vermieter nicht mitteilen, da er dann bestimmt auch auf die drei fehlenden Überweisungen der Miete angesprochen würde. Das einzige was er von Mietrecht wusste war, daß man nach zwei nicht überwiesenen Mieten fristlos gekündigt werden kann. So ist das. Er schob den Duschkopf zur Seite und bespritzte sich erst mit etwas kaltem Wasser, bevor er seine Arme und Beine unter die Brause halten konnte. Die eigentliche Kälte des Wassers wechselte täglich, vielleicht aber auch nur das Empfinden. Heute war es ganz in Ordnung. Das Haarewaschen gestaltete sich am schwierigsten, da sich der Rücken als besonders kälteempfindlisch erwies. Haigha hatte mal gelesen, daß Ernst Jünger jahrelang nur kalt geduscht hätte. Er sträubte sich innerlich gegen den Gedanken, daß das was sei, was man betonen und in irgendwelche Bücher schreiben musste.

In Boxershorts gekleidet ging er zurück in sein Schlafzimmer, schaltete den Laptop und den Ventilator an, welcher neben dem Stuhl stand. Er fühlte sich nicht gut. Keine Kopfschmerzen, aber tiefsitzende Unmut, ein flauer Magen und der angeschlagene Kreislauf. Es war bereits abends, etwa sieben Uhr. Das mussten etwa fünfzehn Stunden Schlaf gewesen sein, sicherlich eine Kombination des Alkohols und der Medikamente. Vielleicht aber auch die Tatsache, daß er schon seit 5 Tagen am durchtrinken war und der eigentliche Tagesrhytmus noch an die strengeren Richtlinien der Klinik gewöhnt war. "Wenn die mich jetzt sehen könnten".

Neben ihm standen noch Bierdosen und die letzte Rotwein und Cola Mischung vom Vortrag, welche gewaltig stank. Vier Dosen Bier und zwei Flaschen Wein an einem Abend, die Klinik hatte sein Durchhaltevermögen nicht geschwächt. Es befanden sich noch etwa 12 kalte Dosen im Kühlschrank, sicherlich genug für einen weiteren Abend Ablenkung.
So sehr man denken sollte, daß ein solcher Morgen vom Alkohol und der Begierde nach Rausch entfernt, das Gegenteil ist der Fall. Haigha wollte mit diesem Tag nichts mehr zu tun haben. In zwei Stunden würde er sich das erste Bier auf machen. Vielleicht auch schon in einer Stunde.

Die leeren Dosen hatte Haigha bereits vom Tisch geräumt, als er sich eine volle hin stellte. Auch die Rotweinreste hatte er weggeschüttet. Von diesem Wein im Plastikkarton musste man sich immer schnell verabschieden. Er hatte mal Bekanntschaft damit gemacht, wie sehr Mücken auf das süße Zeug abfahren, beziehungsweise, wie schnell auch diese süchtig nach wurden. Im letzten Sommer hatte das zu einer regelrechten Plage geführt. Kleine Mücken, rot gefärbt wie der Wein den sie liebten, waren nur mit längerer Abstinenz loszuwerden gewesen. Haigha vermutete, daß dahinter bestimmt eine offensichtliche Analogie stecken könnte, aber er hatte keine Lust gerade darüber nachzudenken.
Ein Drittel des ersten Bieres verschwand in seinem Rachen und aus irgendeinem Grund musste er drüber nachdenken, daß seine zweite Freundin ihm immer gesagt hatte, daß er "ekelhaft trinkt". Also, Alkohol. Er würde immer so fanatisch auf das Bier schielen während er trinke. Stimmt, noch heute. Obwohl er es mittlerweile schneller trinken konnte, weil er beim Trinken seinen Kopf stärker in den Nacken legte. Selbstverständlich nicht in der Öffentlichkeit, wo es sicherlich zu peinlich berührten Blicken führen würde, aber hier, zuhause, in seinen vier Wänden.


Haigha entschied sich, mit dem ersten Bier ein paar Videos anzuschauen, vornehmlich solche, wo sich andere verletzten. "Fail-Videos". Er hatte gemerkt, daß das seine Trinklust fördert und somit eine bestimmte Seite abonniert, die er Videos ansammeln ließ, welche er dann immer fast schon feierlich mit den ersten Bieren verband. Er war noch müde und stützte seinen Kopf auf die Hände, der während besonders ironischen Unfällen in den Videos auflachte. Kein wirkliches Lachen. Etwas, daß man versprachlicht mit "Hm!" veranschaulichen könnte. Nur ohne das Ausrufezeichen.
Vier Biere sind schnell verschwunden und eine gewisse Entspannung machte sich breit, welche nicht ohne Nebenwirkungen ist. Schreiblust, Blutlust, kontrollierte Aggression sind es zum Teil, aber auch in einem solchen Setting entpuppt sich der Alkohol manchmal als soziales Schmiermittel und Haigha schämte sich deswegen regelrecht. So sehr er sich auf seine verheimlichende Genialität etwas einbildete, sein Umfeld wusste um den Alkoholismus. Er hatte die Angewohnheit im volltrunkenen Zustand des Nachts manchmal noch mit Freunden online zu spielen. Da hieß es die Trunkenheit zu unterdrücken und zu verleugnen. Haigha erinnerte sich, daß er beim Spielen mal eine Weintüte einschneiden wollte und dabei seinen Finger schwer aufschlitzte, so sehr, daß er eine Blutspur zum Badezimmer zog. Er sagte seinen Mitspielern über das Mikrofon, daß es der Eistee sei den er einschneiden wollte und bekam die passende Antwort. "Einschnitt einer Weintüte, stimmts?"
Für notorische Lügner ist es trotz allem noch ein Schlag vor die Stirn, wenn man auf frischer Tat ertappt wird. Man reagiert naturgemäß berechenend drauf, aber das Gefühl des Aufgeflogen-Seins steht weiterhin im Raum.

Eigentlich wünschte sich Haigha vor dem Vollrausch immer, daß er, wenn seine Lebenslust am Ende der Nacht schwand, Philosophie und Abgrund seine Beschäftigung gewesen sein sollten. Das wären dann zufriedenstellende Abende und Nächte. Nicht so wie gestern und heute.

8
Jun
2015

Irrsinn aus der Gefangenschaft

Im Prinzip ist nichts wirklich kompulsiv. In anderer Umgebung sind bestimmte Ticks oder Süchte einfach nicht auf dem Schirm. Es besteht kein großes, nein mehr noch, es besteht kein Verlangen nach Substanzen oder Selbstverletzung. Es bleibt aber die Todesbrille, Wille nach Eisweidung, Ekel, Schmerz, Verderben.
Das ist die Genesis aller folgenden Auswüchse.

Wenn Fenriz die Sonne verschlingen kann, dann auch die Erde, Wolfszeit, Beilzeit.

Ich spüre wie schal und oberflächlich meine Gefühle sind, insbesondere im Vergleich zu meinen extremen Gedanken. Vorherrschende Gedanken sind Misstrauen, Arroganz, beziehungsweise ein Gefühl von Überlegenheit, Trauer, Hass und Wut. Alles abgegriffen, alles schon gesehen. Die Wut schreit nach Aktion. Das einzige scharfe Messer ist im Bistro.

Übergewichtige jugendliche Mädchen sitzen weinend auf den Gängen. In der Gruppenbibliothek steht das Neue Testament neben einem Buch über Darmspülung und Hemingway. Der Stationsarzt ist der einzige, der mir seit Jahren die Eier gekrault hat. Nehmen sie das Medikament bitte unter meinen Augen ein. "Wenn jetzt hier ein Sixpack vor mir stehen würde, hätte ich kein Problem damit." Zum Fenster gehen und springen.

"Keuchend wälzten sie sich hin und her, ein verzweifelter Kampf von Armen, Beinen und Leibern, der sich am Spiegel an der Wand verdoppelte." - CB

Jeder hat die schlimmste Geschichte und die positivste Entwicklung. Zusehen, daß sich alle ihrer Entwicklung so sicher sind macht mich krank und suizidal.
Ich bin nicht hier mit Zukunftsplänen.
Ich bin auf der Welt allein.

Erinnern sie sich einfach an die Zeiten in denen es besser ging? Wann soll das gewesen sein? Ich KANN diesen ständigen Positivismus nicht ertragen. Er macht mich krank.

Die Aussicht aus dem obersten Konferenzzimmer ist so bezaubernd. Der gepflasterte Boden würde bei einem Sturz nicht nachgeben. Ich sehe mich, alle Viere von sich gestreckt, aus allen Löchern blutend.

Ich teile Beiträge, welche ich gar nicht so gut finde bei Facebook, damit ich den Schein erwecke, daß alles gut mit mir ist.

Selbstverletzung mit glühenden Nadeln hat den Vorteil einer instabilen Wunde, welche man sich mehrmals zufügen kann.

Ich fühle mich instabil. Ich schrecke auf und sehe Schneeflocken durch mein Blickfeld segeln. Und ich zittere gewaltig.

Die Genesis fordert Opfer und lässt sich nur mit Blut bezahlen. Ich bin ja so ein Menschenfreund, daß ich meins für sie teile. Dankt mir später, wenn es endlich das Eurige sein wird.

Zwischenzeitlich hat es auch eine gewisse Gratifikation sich die Videos aus besseren Zeiten anzusehen. Nacht, Dunkelheit, Alkohol, Nebel, Blut, Kontrolle.

Wenn ich sterbe, möchte ich am liebsten danach verzehrt und vor allem ausgekackt werden. Und nicht auf ein Silbertablett sondern in eine verdreckte Bahnhofskloschüssel mit starker Spülung.

"Evil me, yeah, I know."

Letztes Exhalieren ist der neue Orgasmus.

War doch klar, daß ich hier ende. Der Gruppenraum ist mir nur noch zuwider. Menschen, all die Kreise, die mit meinem kollidieren. Keine Ruhe, niemals Ruhe.

Ich habe wieder eine Verabredung mit einer Klinge. Im Gruppenraum befindet sich, abgesehen von dem im Bistro, endlich ein scharfer Gegenstand, dessen Fehlen unbemerkt bleiben sollte. Das Verlangen ist groß, doch ist am Montag ein Treffen mit dem Arzt? Warum zurückhalten?

Ich gehe auf und ab. Der Wille muss befriedigt werden. Irgendwo muss es Blut geben. Zumindest Verletzung, zumindest Leid, am besten Schmerz in allen Facetten.
Permanent Schneeflocken am Rande meiner Sicht. Übelkeit induzierende Wut. Die Wand? Das Teppichmesser? Keine Lust auf Vernunft, keine Lust auf Pflege.

"Nach außen bin ich immer freundlich und sehr ruhig,
lasse nichts in mich hinein.
Komm einmal ein Stückchen näher,
dann hörst du mich schreien."

Mittlerweile hoffe ich auf einen Amoklauf meinerseits, nur um den ganzen naiven Vollidioten ihre Rechnung auszustellen. "Wut ist toll, Wut ist gesund, Wut ist therapeutisch." Ihr seid alle so unsäglich dumm, so ekelhaft dumm. Ich möchte euch allen ins Gesicht kotzen für eure Dummheit. "Herr ***, sie überbewerten ihre Aggressionen." Noch nie gesehen wozu diese fähig ist, aber ein klares Urteil parat. Ich halte das nicht mehr aus.

Wenn ich glauben würde, daß die Akupunktur helfen würde, wäre sie bereits entfernt. Ich WILL den Abgrund und hoffe auf baldige Unterstützung der Umstände.
Zum Glück verschlechtert sich schon mal das Wetter.
Zum Glück hatte ich heute Morgen schon mal Nasenbluten.
Zum Glück sind manche der Brandwunden schon wieder verheilt, bereit zum erneuten verletzen.
Anscheinend ist auch nichts an die Gruppe gedrungen. Das Messer ist nach wie vor erreichbar.
Am Montag dann.
Komm her.

Es ist nicht mal nur so, daß ich den Positivismus nicht will, ich verstehe ihn auch nicht wirklich. Was ist los mit den Leuten? Was wollen sie sich eigentlich beweisen? Mit Ende 50 nochmal eine Sucht an den Nagel hängen? Was soll das?
Es ist vorbei für euch, genießt das Ende. Ist das nicht als würde man kurz vor dem vernichtenden Aufschlag eines Kometen auf die Erde nochmal anfangen sich Golf beizubringen?

"Everybody seems so far away...
Just gone, just gone..."

Ich kann meinen eigenen Antrieb sehr gut nachvollziehen und habe manchmal Augenblicke von mir, geheilt von der Schwärze und Bösartigkeit. Und ich gefalle mir nicht. Ich ziehe die böse Seite einfach vor. Überzeugungstäter.

Wann immer ich denke, daß die Wut mal zurück tritt, übermannt sie mich kurze Zeit später.
Ich werde wütend wegen anderen Menschen und ihren Eigenarten. Die Reaktion der vermeintlichen Helfer ist es mich mit Menschen in einen Raum zu sperren. Mir fehlt der Positivismus dort etwas anderes als Ärger zu erwarten.
Mann kann mich nicht heilen. Ich selbst habe mir meine Zukunft bereits in Stein gemeißelt. Die existenzielle Erfahrung der Extremen ist das einzige verbleibende Ziel.

Komm her, liebe Klinge.

Die Mordlust ist keiner Laune oder Gefühlsschwankung unterworfen. Zu jeder Tageszeit gefragt wäre die Antwort ehrlich gesagt die selbe.
Ja, ich plane das Morden, ich male es mit meiner Fantasie aus. Ja, ich bin gewillt das Opfer eines anderen Lebens zu akzeptieren, für den Zweck des Erlebens.

Eines Tages werde ich mit Freuden meine Mordkomplizen aufzählen. Einen besonders großen Platz halte ich hier für die deutsche Psychotherapie bereit. Meine vielen Versuche der Offenbarung ignorierend ein Vertrauter der Geheimhaltung.

Ich scheide als Mensch gänzlich vom Menschsein aus. Ist es da bedenkenswert sich künftig dieser Kategorie zu erwehren? Wie, wenn ein Theaterstück die vierte Wand durchbrochen hat, so liegt die Existenz vor mir. Die Luft ist raus, die Kullisse bemerkt, die Fäden erkannt. Ausländisch, abartig, fremd, neben, hinter, drunter, drüber.

Das Bild des Durchladens eines Gewehrs ist Teil des Denkens geworden. Viele innere Monologe werden vom Gewehr begleitet. Kann es nicht schon Morgen sein?
Im Prinzip freue ich mich auch ein Unmensch zu sein, wären da nicht die Fesseln, welche sich immer noch an meinen Handgelenken befinden.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich diese mit den Hilfsmitteln Zeit, Grenzüberschreitung, Wille und Vorstellung von mir werfen kann.
Ach, kann es nicht schon Morgen sein?
Wie kann man nur so positive Gedanken haben, sich dem Diktat des evolutionären Unsinns unterwerfen, nein, mehr noch, es anbeten und zur Lebensmaxime erklären?

Wenn von den Zuschauern auf alle Fragen die Antwort "Leben" kommt, weiß man, daß man sich unter Primaten und Würmern befindet. Was war denn mit der Drogensucht und dem Flirten mit Gevatter Tod? Rein platonisch, was? Ihr Würmer würdet noch das Lebensmantra schreien, während ihr euch die Pulsadern öffnet.

Ein Mensch, der den zoologischen Aspekten seiner Existenz ohne Trauma begegnet, ist eine Maschine. Traumatisierte, welche via Stockholm-Syndrom das Leben zur Maxime erklären, sind bemitleidenswerte Sklaven, jedoch, durch ihren Fanatismus kategorisch der Idiotie zuzuordnen. Der Großteil welcher vor allen anderen ausgerottet gehört. Wahnsinn, purer Wahnsinn.
Und ich? Ja, was bloß? Eine von manchem Faden befreite Marionette mit den Füßen in zwei Welten stehend. Ein Prototyp der Anti-Natur, ohne Heimat, Vergangenheit und Zukunft. Kaputt, anders, krank, vergessen, verwirrt.

3
Jun
2015

Saturn und Chambers

Ich denke manchmal über die Absolutheit eines Ordens nach. Irgendwie spricht Pseudoreligion und esoterischer Irrsinn mich auf einer bestimmten Ebene an.

Der Orden des Saturns und des gelben Königs bestünde größtenteils aus Befürwortung der Saturnalien und der Ablehnung der großen Spirale.

Saturn:

Als Herrscher des goldenen Zeitalters und somit Herr des paradisischen Menschen, ist seine Lehre an die roth´sche "Phase des naiven Zeiterlebens" angelehnt, eine Sicht der Welt, die der jetzigen grundlegend diametral besteht. Wie verbinden wir die Idee der Glückseligkeit und des Schnitters? Ganz einfach, wir erschöpfen uns seines Grundes, der Festivität, und folgen den Folgen.

In der Erweiterung der Saturnalia auf eine Gänze im Geiste, sowie der Gänze des Jahres, erfahren wir eine Absolutheit der Gleichheit und der Freude. Durch den Rückblick, mit völliger Verachtung der historischen Realität, auf den Frohsinn der römischen Saturnalien lässt sich ein Schimmer der Glückseligkeit einer enthemmten Welt vermuten.

Kinder des Schnitters, lasst die Regeln des Ordens eure Abscheu bedeuten. Seid frei, weise Elstern. Entkleidet euch der Lohnarbeit, sofern sie euer Wohlsein beschränkt. Beziehungen, Arbeit, Verpflichtungen, frühes Aufstehen, Moral; verstaubt die Langweile in eurem Aufstieg.

Arbeitslosigkeit, Drogensucht, Gleichheit, Irrsinn und Asozialität sind meine Säulen des Ordens, sowie das Gegenteil davon. Saturn reicht sich die Hand zum Sonnenaufgang. Mach was du willst, aber tanze am Ende des Stücks. Mach was du musst.

Der gelbe König:

Unser Prophet, Beisteher und Zuschauer des unendlichen Zirkels, verkündet uns das Unwissen. Als weltlicher Vertreter wiederrum schreit er uns die Zoologie ins Gesicht und schimpft uns Kronprinzen oder Schaf. Du gelber König, ich gelber König, was vereint all dieses Chaos? Ein Feind, nur ein Feind, die Spirale und ihre Weber deren Verbündete wir sind.

Rote Fäden verwirren sich im Gelben König. Die Absolutheit des Königs stellt sich vor jede Art der Zurückhaltung. Feier und trauer in einer Gänze die selbst Saturn einschränkt.

Meine Eltern und meine Kinder sind erklärte Feinde. Restriktive Arbeit und schlechte Freunde gleichermaßen. Wenn die Kollegen deine Genitalien nicht gesehen haben sind sie nicht bereit für die Gänze des Königs. Scham und Ordnung sind für die, die deren Prinzipien verstehen.

Tödliche Krankheiten heilen den Wahn der Zukunftsplanung. Wandere nach Indien, gehe den Jakobsweg, schreibe ein Buch oder folge mir und bring dich um.

Schmerz und Wahn endet mit dem König. Wir sind der Punkt. Brich zusammen und sag "Weiß nicht" für deine Verehrung.

Königtum:

Töte deinen Nachbarn, vergewaltige deine Kollegin, nimm vom Firmengeld, besauf dich, kauf dir einen Dildo, bewirb dich im nächsten Puff, brich deinem Chef die Nase, schlag dir ins Gesicht, kaue an deinen Fußnägeln, kündige deinen Beruf für einen Ausflug, scheiß drauf und mach das Gegenteil. Was auch immer, Königtum.

1
Apr
2015

#11

Ich habe heute nicht mehr viel mit Esoterik zu tun, bereue zwar keineswegs, daß ich mich mal mit beschäftigt habe, aber bin mir mittlerweile einfach zu sehr des zoologischen Aspekts des Lebens und insbesondere des Menschseins bewusst. Es gibt Unmengen von esoterischen Texten, die mit einem Bein in der Philosophie stehen und selbiges gilt für die Standardwerke der monotheistischen Religionen oder Überlieferungen der polytheistischen Formulierungen.

Dem Leser mag das trivial erscheinen, aber einer der wichtigsten Bibelstellen für mich war "Abraham und Sara in Ägypten" (Gen 12, 10-20), in der Abraham seine Frau dem Pharao als Schwester vorstellt, anstatt, was sie wirklich war, seine Frau. Der Phararo verliebt sich darauf folgend in Sara und begehrt sie, weshalb Gott ihn und sein Haus mit Plagen straft. Sich des Schwindels dann bewusst tritt er dann vor Abraham und fragt ihn verzweifelt warum er ihn angelogen hat?
Selbstverständlich versprach sich Abraham Vorteile von seiner Lüge und ja, er hatte sogar Angst ermordet zu werden, wenn er Sara als seine Frau vorgestellt hätte, jedoch ist diese Geschichte trotz aller Ausschmückungen ein Vorzeigebeispiel für göttliche Ungerechtigkeit, und das bereits in der Genesis.
Man muss nun diese Geschichte nicht unbedingt religiös verstehen, sondern kann einfach philosophische Züge von Gerechtigkeit raus ziehen welche bis zu Kant reichen könnten. Evola nannte sein Werk von der Gruppe von Ur ja auch nicht umsonst "Magie als Wissenschaft vom Ich".

Zu betonen ist aber, trotz der glücklichen Verabschiedung dieser Wissenschaft, daß ich das Gefühl habe, daß diese oben erwähnte zoologischen Aspekte der Physik und Chemie an manchen Tagen mir elendiger sind als das Bewusstsein selbst. Ich bin nicht leicht zu langweilen, glaube ich, jedoch liegt für mich über dem Leben eine Zudecke von Langweile. Ich kann mich durchaus für einzelne Aspekte des Zeitvertreibs begeistern, jedoch, von außen betrachtet, ist das Leben doch ein absolut langweiliger Prozess. Als göttliches Wesen würde ich an manchen Tagen die Grenzen der Biologie lieber abschaffen als das Bewusstsein, nur so als Experiment.

14
Mrz
2015

#10

Ich frage mich manchmal, wo und wie die Verrückten in vergangenen Zeiten die anderen Verrückten in unmittelbarer Nähe gefunden haben? Wo bekam Charlie seine Blumenkinder her? Wo fand der Black Circle seine willigen Rekruten? Circus Contraption seine Spaßmacher? GG Allin seine Band? Ian Brady seine Myra Hindley?
In meiner näheren Umgebung sind wirklich nur Freizeitverrückte. Wenn man mit bestimmten Ködern lockt und versucht am Wahn zu zerren wird immer mit Alltag und Vernunft geblockt. So sehr ich mich auch von all dem Esoterischen und Hoffnungsvollen entfernt habe, findet das Zitat des Dadaisten Marcel Janco dennoch ein Echo, welches sich nach folie á deux zu sehnen scheint:

"Wer sich nicht der geistigen Wirklichkeit verschließt, wird reich von ihr beschenkt. In der Tiefe lösen sich die Geschwüre der wuchernden Vernunft spurlos auf. Affen und Papageien sind die größten Feinde der Kunst und des Traumes. Die Menschen suchen mit ihrer Vernunft nach dem Schlüssel, der das Tor des Lebensgeheimnisses öffnet. Nie werden sie so in die pfauenfarbigen, unendlichen Räume eindringen, in denen die goldenen Flammen sich reigend umarmen.“

- Marcel Janco
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Nighfothelepus - 16. Mär, 15:13

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